1. Spiritualismus:Das viktorianische Zeitalter erlebte einen Anstieg des Interesses am Spiritualismus, einer Bewegung, die durch den Glauben gekennzeichnet war, dass die Geister der Verstorbenen über Medien mit den Lebenden kommunizieren könnten. Séancen und Kommunikation über Medien wurden populär, und prominente Persönlichkeiten wie Sir Arthur Conan Doyle und Alfred Russel Wallace brachten ihren Glauben an diese Praxis zum Ausdruck.
2. Geisterhafte Begegnungen:Die Viktorianer waren von Geistergeschichten und übernatürlichen Geschichten fasziniert. Diese Ära brachte namhafte Autoren wie Edgar Allan Poe, Charles Dickens und M.R. James hervor, deren Schriften sich mit Themen wie Geistern, Spukhäusern und unheimlichen Atmosphären befassten.
3. Wissenschaft und Rationalismus:Trotz der Verbreitung übernatürlicher Überzeugungen erlebte das viktorianische Zeitalter auch rasante wissenschaftliche Fortschritte. Viele Intellektuelle wandten sich dem Rationalismus zu und suchten nach wissenschaftlichen Erklärungen für Phänomene, die zuvor auf übernatürliche Ursachen zurückgeführt wurden.
4. Soziale Faktoren:Der Glaube an übernatürliche Kräfte resultierte oft aus sozialen Faktoren wie der hohen Sterblichkeitsrate und dem begrenzten wissenschaftlichen Verständnis bestimmter Krankheiten. Die Suche nach Trost im Jenseits wurde für viele in Zeiten der Trauer und Unsicherheit zu einem Bewältigungsmechanismus.
5. Das Okkulte:Die viktorianische Faszination für das Übernatürliche erstreckte sich auch auf das Okkulte, einschließlich Praktiken wie Astrologie, Wahrsagerei und das Studium esoterischen Wissens. Geheimbünde und Organisationen, die sich mit diesen Themen befassen, wie der Hermetische Orden der Goldenen Morgenröte, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit.
6. Literatur und Kunst:Das Übernatürliche spielte eine bedeutende Rolle in der viktorianischen Literatur und Kunst. Schauerromane, Horrorgeschichten und Gemälde enthielten oft Elemente des Übernatürlichen und spiegelten die vorherrschenden Interessen und Kuriositäten der Zeit wider.
7. Rückgang des Glaubens:Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem allmählichen Rückgang des weit verbreiteten Glaubens an das Übernatürliche, da wissenschaftliche Fortschritte weiterhin Erklärungen für Phänomene lieferten, die einst paranormalen Ursachen zugeschrieben wurden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die viktorianische Ära zwar von einer Faszination für das Übernatürliche geprägt war, es aber auch starke Strömungen des Rationalismus und der wissenschaftlichen Forschung gab. Die Koexistenz dieser Überzeugungen spiegelt die komplexe und sich entwickelnde Natur des menschlichen Denkens in dieser Transformationsperiode wider.