Santeria ist eine synkretistische Religion, die Überzeugungen und Praktiken verschiedener afrikanischer Traditionen, insbesondere der Yoruba in Westafrika, mit Elementen des römischen Katholizismus verbindet. Schätzungen zufolge gibt es in den Vereinigten Staaten über 100.000 Santeria-Praktizierende.
Santería-Praktizierende, auch Santeros oder Santeras genannt, glauben an ein höchstes Wesen namens Olodumare, das der Schöpfer des Universums ist. Sie glauben auch an ein Pantheon niederer Gottheiten, bekannt als Orishas, die als Vermittler zwischen Olodumare und der Menschheit fungieren. Jede Orisha hat eine bestimmte Rolle und Funktion und Anhänger beten oft zu ihnen um Hilfe und Führung.
Santeria-Rituale beinhalten typischerweise den Einsatz von Musik, Tanz und Trommeln, um die Orishas anzurufen. Diese Rituale werden oft in Tempeln durchgeführt, die als ile (oder ilé) orisha bekannt sind, und von Priestern und Priesterinnen geleitet, die als Babalorishas bzw. Iyalorishas bekannt sind. Santeros und Santeras bringen den Orishas auch Opfergaben wie Essen, Trinken und Blumen dar, um ihre Gunst und ihren Schutz zu erlangen.
Santeria ist eine geschlossene Religion und Personen, die sie praktizieren möchten, müssen von einem Babalorisha oder Iyalorisha initiiert werden. Der Einleitungsprozess ist komplex und kann mehrere Jahre dauern. Nach der Einführung wird von Santeros und Santeras erwartet, dass sie in ihrem täglichen Leben bestimmte Regeln und Vorschriften befolgen.
Santeria wurde von einigen Christen und anderen religiösen Gruppen kritisiert, die es als eine Form des Götzendienstes betrachten. Santeria-Praktizierende behaupten jedoch, dass ihre Religion eine friedliche Religion sei, bei der Liebe, Respekt und Gemeinschaft im Vordergrund stehen.