Arterien:
1. Dicke Muskelschicht:Arterien haben im Vergleich zu Kapillaren dickere Muskelwände. Diese aus glatten Muskelzellen bestehende Muskelschicht ermöglicht es den Arterien, den Durchmesser ihres Lumens durch Verengung oder Erweiterung aktiv zu steuern. Diese als Vasokonstriktion und Vasodilatation bekannte Eigenschaft ermöglicht es den Arterien, den Blutfluss zu verschiedenen Organen und Geweben zu regulieren.
2. Elastische Arterien:Die größten Arterien, wie beispielsweise die Aorta, werden als elastische Arterien klassifiziert. Ihre Wände enthalten eine erhebliche Menge an Elastinfasern, die für Elastizität sorgen. Diese Elastizität ermöglicht es den Arterien, den hohen Druckstößen standzuhalten, die durch die Pumpwirkung des Herzens entstehen, und gewährleistet einen kontinuierlichen Blutfluss sowohl während der systolischen (Herzkontraktion) als auch der diastolischen (Herzentspannung) Phase des Herzzyklus.
3. Tunica Intima:Die innerste Schicht einer Arterie wird Tunica intima genannt. Es besteht aus einer einzigen Schicht Endothelzellen, die von einer Basalmembran getragen wird. Endothelzellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Blutflüssigkeit, der Verhinderung von Thrombosen (Blutgerinnselbildung) und der Erleichterung des Stoffaustauschs zwischen Blut und umgebendem Gewebe.
Kapillaren:
1. Dünne Endothelwände:Kapillaren haben extrem dünne Wände, die einen effizienten Stoffaustausch zwischen dem Blut und dem umgebenden Gewebe ermöglichen. Die Kapillarwand besteht aus einer einzigen Schicht Endothelzellen, die von einer dünnen Basalmembran getragen wird. Das Fehlen glatter Muskelzellen bedeutet, dass Kapillaren ihren Durchmesser nicht aktiv steuern können.
2. Fenster und Lücken:Einige Kapillaren haben Fenster (kleine Poren) oder interzelluläre Lücken zwischen Endothelzellen. Diese spezialisierten Strukturen fördern den Stoffaustausch insbesondere in Geweben mit hoher Stoffwechselaktivität wie Nieren und Darm zusätzlich.
3. Kontinuierliche und gefensterte Kapillaren:Kapillaren können in kontinuierliche und gefensterte Kapillaren eingeteilt werden. Kontinuierliche Kapillaren kommen in den meisten Geweben vor und verfügen über eine ununterbrochene Endothelauskleidung. Gefensterte Kapillaren finden sich an bestimmten Stellen, etwa im Darm und in endokrinen Drüsen, wo ein schneller Austausch von Molekülen erforderlich ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Unterschiede in der Struktur von Arterien und Kapillaren ihre jeweilige Rolle im Kreislaufsystem widerspiegeln. Arterien erleichtern die Verteilung von sauerstoffhaltigem Blut vom Herzen zu verschiedenen Organen und Geweben, während Kapillaren den Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten zwischen dem Blut und den umliegenden Geweben ermöglichen.