Hier sind die wichtigsten Punkte zur Kapillarpunktion:
Vorgehensweise:
1. Site-Auswahl: Die Einstichstelle ist typischerweise die Fingerspitze, kann aber auch die Ferse oder das Ohrläppchen sein.
2. Reinigung: Der ausgewählte Bereich wird mit Alkohol oder einem anderen Desinfektionsmittel gereinigt, um die Sterilität sicherzustellen.
3. Punktion: Mit einer Lanzette oder einer kleinen Nadel wird die Haut gestochen, meist gerade so weit, dass ein kleiner Blutstropfen entsteht.
Sammlung:
1. Blutentnahme: Der Blutstropfen, der sich auf der Hautoberfläche bildet, wird mit einem Kapillarröhrchen gesammelt. Durch sanftes Berühren der Haut mit der Röhrchenspitze fließt Blut durch Kapillarwirkung in das Röhrchen.
2. Füllung: Das Kapillarröhrchen wird bis zum gewünschten Füllstand gefüllt, um sicherzustellen, dass genügend Blut für den beabsichtigten Test gesammelt wird.
Zweck:
Kapillarblut kann für verschiedene Blutuntersuchungen und klinische Untersuchungen verwendet werden, darunter:
- Hämoglobin/Hämatokrit: Kapillarblut kann eine Schätzung des Hämoglobinspiegels und der Konzentration roter Blutkörperchen (Hämatokrit) liefern.
- Glukoseüberwachung: Es wird häufig bei der Behandlung von Diabetes eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel den ganzen Tag über zu messen.
- Blutgasanalyse: Mit der kapillaren Blutgasanalyse können der Partialdruck von Gasen wie Sauerstoff und Kohlendioxid sowie der pH-Wert und der Elektrolytspiegel ermittelt werden.
- Neugeborenen-Screening: Kapillarblut wird bei Neugeborenen-Screeningtests verwendet, um verschiedene genetische Störungen und Stoffwechselstörungen festzustellen.
- Blutwerte und Abstriche: Mit Kapillarblut können Blutausstriche zur Untersuchung von Blutzellen unter dem Mikroskop erstellt werden.
Die Kapillarpunktion ist ein minimalinvasives Verfahren und wird von den Patienten im Allgemeinen gut vertragen. Es ist jedoch wichtig, dass medizinisches Fachpersonal ausreichend geschult wird, um den Eingriff korrekt durchzuführen, um die Patientensicherheit und eine genaue Blutentnahme für Diagnosezwecke zu gewährleisten.